Protokolle, Kassenbericht oder Jahresberichte der Abteilungen. Feste Bestandteile einer jeden Jahreshauptversammlung unserer Schützenbruderschaft rückten in diesem Jahr in den Hintergrund. Denn es galt den Ersten unter allen Schützen zu verabschieden. Michael Krevet-Alpmann trat von seinem Amt als Oberst ab. Den Mitgliedern war die Nachricht durch Schützenpost und Newsletter schon offiziell bekannt, und wohl auch deshalb war die Zahl mit 100 Teilnehmern deutlich höher als in den vergangenen Jahren. Sie alle zollten unserem Oberst ein letztes Mal Anerkennung und Respekt für 20 Jahre engagierte und erfolgreiche Arbeit. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung einstimmig den bisherigen Oberstleutnant Dietmar Mormann.
Michaels beeindruckende 30-jährige Amtszeit im Vorstand, die 20 Jahre als Oberst einschließt, hat den Verein nachhaltig geprägt. Seinen Weg im Vorstand begann er im Jahr 1993 als Adjutant, stieg zwei Jahre später zum Oberstleutnant auf, bevor er schließlich 2003 in das Amt des Obersten gewählt wurde. In den darauffolgenden beiden Jahrzehnten hat er den Verein durch eine Vielzahl von Ideen und Initiativen geformt. Während seiner Amtszeit organisierte Michael zwei Bezirksjungschützentage sowie zwei Bezirksverbandstage, ein beeindruckendes Jubelfest zum 150-jährigen Bestehen unseres Vereins und zuletzt einen bemerkenswerten Bundesjungschützentag. Unter seiner Führung wurden wegweisende Veranstaltungen wie das erste Kinderschützenfest und das erste Königinnentreffen eingeführt, die auch heute noch fester Bestandteil eines jeden Schützenjahres sind. Michael trug auch dazu bei, die Vereinspraxis zeitgemäß anzupassen, indem er das Treffen der Schützen an den Sammelpunkten vor dem Antreten einführte und die erste Schützenpost ins Leben rief, die mittlerweile seit 14 Jahren regelmäßig erscheint. Seine Bemühungen erstreckten sich auch auf die Beschaffung eines neuen Hochkreuzes auf dem Eulenberg, ein wegweisendes Zeichen an die Jungschützen, zu deren wichtigsten Veranstaltungen das Osterfeuer auf dem Eulenberg zählt.
„Ich hab´s Euch mit meinen Ideen sicher nicht immer einfach gemacht“, sagte der scheidende Oberst in seiner Abschiedsrede, „ich habe oft viel verlangt, aber ich konnte mich immer auf Eure Hilfe und Unterstützung verlassen.“ Mit den Worten „Wir sind Kirchborchen, wir können das“ beendete Michael seine Rede und erhielt dafür lang anhaltenden Applaus, der in Standing Ovations endete.
Der Abschied von Michael hinterlässt eine große Lücke. seine Hingabe und Arbeit werden im Gedächtnis der Schützengemeinschaft sicherlich noch lange nachwirken. Und natürlich galt es, diese Lücke zu schließen. Die anschließenden Wahlen, vom Vorstand in bewährter Manier vorbereitet, verliefen harmonisch und in allen Fällen einstimmig. Bürgermeister Uwe Gockel, als Wahlleiter fungierend, meinte nur: „So würde ich mir das auch mal im Rat wünschen.“ Seine Aufgabe war mit der Wahl des neuen Obersten beendet. Dietmar Mormann bedankte sich für das ausgesprochene Vertrauen, merkte aber auch an: „Ich weiß, in welche großen Fußstapfen ich trete. Zusammen mit Euch möchte ich das Schützenwesen weiter vorantreiben. Gemeinsamkeit und Zusammenhalt stehen auf meiner Fahne.“ Erste Amtshandlung des neuen Obersten: Er stellte den Antrag, Michael zum Ehrenoberst zu ernennen. Die Versammlung folgte diesem Antrag einstimmig.
Die turnusgemäß anstehenden Wahlen waren in kurzer Zeit abgeschlossen.
Thomas Drauschke (bisher Geschäftsführer) wurde zum Oberstleutnant gewählt. Jan Wippermann (bislang 2. Kassierer) übernimmt den Posten des Geschäftsführers. Das nun vakante Amt des 2. Kassieres übernimmt Marius Rinsche, an diesem Abend einziger Neuzugang im Vorstand.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Ulrich Hübener (Major), Carsten Peukert (Hauptmann), Frank Starke (Adjutant), Markus Steinkuhle, Toni Offergeld und Christoph Decker (1. Fahne), Hans-Dieter van de Laarschot (Zeremonienmeister) sowie Marvin Peukert (Presseoffizier).
Mit diesen Personalien ist der Vorstand für die Zukunft aussichtsreich aufgestellt. Dies gilt im Übrigen auch für die Vereinskasse. Schatzmeister Manfred Melcher berichtete von einem Überschuss für das abgelaufene Jahr von knapp 8.000 Euro. Zu verdanken ist das allerdings einzig und allein dem sehr gut verlaufenen Bundesjungschützentag im August. Denn nach wie vor reißt vor allem das Schützenfest jedes Jahr ein Loch in die Kasse der Bruderschaft. Steigende Preise bei Musik, Zeltverleihern, GEMA und behördliche Auflagen stehen sinkenden Einnahmen gegenüber. Einsparungen werden in Zukunft unvermeidlich sein. Wo die möglich sein könnten, darüber durften sich die Mitglieder schriftlich auf ausgelegten Fragebögen äußern. Bereits nach dem Herbstball war solch eine Abfrage vom Vorstand initiiert worden, die Ergebnisse werden demnächst ausgewertet.
Traditionell endete der offizielle Abend mit der Intonierung des Kirchborchener Heimatliedes, bevor es zum gemütlichen Teil überging.
Traditionell endete der offizielle Abend mit der Intonierung des Kirchborchener Heimatliedes. Bevor es zum gemütlichen Teil überging, ließen wir es uns nicht nehmen, unserem schwer erkrankten Schützenbruder und Vorstandsmitglied Christoph Decker einen fotografischen Gruß zu schicken. Verbunden mit den besten Genesungswünschen stellten wir uns zum Gruppenfoto auf.