Unsere Wanderung startete am Feuerwehr Gerätehaus, von wo aus wir zur ersten Zwischenstation aufgebrochen sind. Ursprünglich war geplant, über Alfen zu gehen, jedoch machte uns eine Jagd einen Strich durch die Rechnung. Noch hatte uns unser Major Uli nicht verraten, welches Ziel wir ansteuerten.
Unser erster Halt führte uns zum Mallinckrodthof, wo wir eine kurze Pause einlegten. Von dort aus ging es dann auf direktem Weg zum Gruppenklärwerk Nordborchen, das für die Klärung des Abwassers von 4/5 der Ortsteile zuständig ist.
Vor Ort wurden wir von zwei Mitarbeitern im Empfang genommen, die uns die Anlage vorgestellt haben. Gestartet sind wir im äußeren Bereich mit einem Speicherbecken, welches das zu klärende Wasser über Förderschnecken entgegennimmt und in die Säuberungsanlagen fördert.
Das Speicherbecken dient nicht nur als Startpunkt der Kläranlagen, in Spezialfällen kann das Becken auch als Zwischenlager für Gefahrenstoffe bei größeren Verunreinigungen, als Speicher zur Bewältigung von Trockenwetter oder als Auffangbecken bei Hochwasser dienen. Das Speicherbecken wurde besonders bei den Hochwassern der letzten Wochen öfters als Auffangbecken verwendet.
Das Becken kann bis zu 12.000 Kubikmetern Wasser speichern und unser Guide erzählte, dass das Becken an Heiligabend um 23 Uhr bereits komplett gefüllt war.
In modernen Kläranlagen folgt der Prozess stets dem gleichen Ablauf, unabhängig von der Anlagengröße.
Im Maschinenraum erfolgt das Pressen von Stoffen, die nicht ins Abwasser gehören. Anschließend passiert das Wasser den Sand- und Fettfang, bei dem durch eine Wasserwalze der Sand herausgefiltert wird, bevor er zur Reinigung weitergeleitet wird.
Das runde Belebungsbecken ist ein zentraler Bestandteil der Kläranlage. Mikroorganismen lösen Stickstoff aus dem Wasser, wobei sich die Organismen in einer Art Schlamm befinden. Das ist der sogenannte Klärschlamm. In einem inneren Becken setzt sich der Schlamm ab, und das gereinigte Wasser wird von den Mikroorganismen getrennt. Schließlich werden die Wassermengen aus den beiden Belebungsbecken in einem Becken zusammengeführt und dann schließlich abgeführt.
Das geklärte Wasser wird in eine Art Teich hinter der Anlage geleitet, von wo aus es dann in die Lohne gelangt, die dort fließt. Während dem Hochwasser nach Weihnachten drohte dieser Bereich überzulaufen und die Kläranlage zu fluten. Lediglich 30cm stand das Wasser unter der Mauer zur Kläranlage.
Das Wasser hat zwar alle Stationen der Kläranlage durchlaufen, doch ohne technische Überwachung kommen die Mitarbeiter hier auch nicht aus. In einem Kontrollraum werden die verschiedensten Automaten zur Überwachung der Wasserqualität gebündelt. Die Automaten stellen sicher, dass alle Prüfwerte im vorgegebenen Rahmen bleiben. Obwohl hier viel automatisch geprüft wird, kann man die Anlage nicht sich selbst überlassen und damit eine konstante Wasserqualität gewährleistet werden kann, muss auch eine manuelle Überprüfung erfolgen.
Nach der Führung durch die Anlage legten wir dort noch eine kleine Pause ein, bedankten uns bei unseren zwei Guides und überreichten ihnen ein kleines Dankeschön.
Von dort aus ging es dann zurück zur Gemeindehalle. Typischerweise lassen wir den Abend dann in unserem Vereinsraum ausklingen, was in diesem Jahr leider nicht möglich war. Major Uli und Platzoffizier Stefan haben unsere Pavillons kurzerhand in der Halle aufgebaut und so hatten wir es dort schön gemütlich und konnten den Abend dort bei Essen und warmen Getränken verbringen.